Erfahrungsbericht

Seit längerem gibt es an der Augustinerschule nicht nur die Möglichkeit, Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch zu lernen, sondern auch an Austauschprogrammen mit Franklin (Wisconsin), Fontainebleau (Frankreich) und Guadalajara (Spanien) teilzunehmen, um das Gelernte anzuwenden und andere Kulturen kennenzulernen.

Dieses Jahr fand zum zweiten Mal der Austausch mit der Escuela Oficial de Idiomas (EOI) in Guadalajara statt. Diese Stadt hat ca. 84.000 Einwohner und liegt 40 Minuten nordöstlich von Madrid.

An der privaten Schule, mit der der Austausch stattfindet, werden nur Sprachen unterrichtet. Die Kurse finden nachmittags und abends statt. Viele Schüler in Spanien nehmen dieses Angebot wahr, da an den regulären Schulen nicht immer die gewünschten Sprachen unterrichtet werden wie zum Beispiel Deutsch.

Der Austausch wird von Ana Lago organisiert, die an der Sprachschule Deutsch unterrichtet und eine Zeit lang an der Augustinerschule gearbeitet hat.

Im Juli waren die spanischen Schüler bei uns zu Gast und vom 29. Oktober bis zum 4. November waren wir nun endlich an der Reihe, unsere Austauschpartner in Spanien zu treffen.

Samstag, 29. Oktober

Früh am Morgen trafen wir uns am Frankfurter Flughafen, um unsere Reise anzutreten. Insgesamt würden wir zu siebt nach Spanien fliegen, zusammen mit Frau Damerius und Frau Rühl als Betreuerinnen.

Nach einem fast dreistündigen Flug kamen wir am Flughafen Madrid-Barajas an. Dort wurden wir fröhlich von unseren Gastfamilien begrüßt. Wir alle waren glücklich, uns wiederzusehen.

Den ersten Tag verbrachten wir damit, unsere Gastfamilien und die Stadt kennenzulernen. Erste Unterschiede zu Deutschland ließen sich direkt am Wetter erkennen, denn es war mit fast 25 Grad und Sonnenschein viel wärmer als Ende Oktober in Deutschland.

Sonntag, 30. Oktober

Die Tagesgestaltung blieb den Gastfamilien vorbehalten, viele besuchten Madrid oder Alcalá. Madrid ist eine sehr große und volle Stadt und hat mit ihren vielen Plätzen, Gassen und Sehenswürdigkeiten viel zu bieten. Im Vergleich zu Frankfurt fallen direkt die detailreichen und bunten Fassaden der Madrider Gebäude auf, die sich auch in den modernen Vierteln finden lassen.

Orte wie der Plaza Mayor, die Puerta del Sol, das Prado-Museum, der Parque Retiro oder das Nationalparlament zeigen die lange Geschichte Spaniens.

Abends trafen sich alle Teilnehmer des Austauschs in einer Pizzeria in Guadalajara. Dort wurden erste Erfahrungen ausgetauscht. Eine Feststellung, die alle Deutschen im Laufe des Tages gemacht haben, ist, dass man in Spanien wesentlich später zu Mittag oder zu Abend isst als in Deutschland; mittags meist gegen 14.30 oder 15 Uhr, abends ab 21, 22 oder sogar erst 22.30 Uhr.

Insgesamt hatten alle deutschen Teilnehmer einen guten Eindruck von den ersten Tagen in Guadalajara.

Montag, 31. Oktober

Da der erste November im katholischen Spanien ein Feiertag ist, hatten die spanischen Schüler einen Brückentag und damit schulfrei.

Mit den Gastfamilien wurden verschiedene Dinge unternommen und unterschiedliche Orte besucht. Manche fuhren zum Beispiel erst heute nach Madrid.

Dienstag, 1. November

Den Feiertag nutzten viele Gastfamilien, um uns „ihre Dörfer“ zu zeigen. Viele Familien haben eine Zweitwohnung etwas nördlicher in den Bergen, in die sie in den Sommerferien umziehen, da es in Guadalajara dann unerträglich heiß wird und schon in einer Stunde Entfernung von der Stadt herrschen Temperaturen, die mit dem Klima in Deutschland vergleichbar sind. Viele Familien sind eigentlich dort ansässig, aber für die Arbeit in die Nähe von Madrid gezogen.

Viele Familien legen am 1. November Blumen am Grab ihrer verstorbenen Verwandten ab, wie in einigen Bundesländern Deutschlands auch.

An diesem Tag zeigte sich, wie wichtig in Spanien Familie und Herkunft sind. Viele leben eng mit nahen Verwandten zusammen und besuchen sie häufig. Dafür wird auch dieser Feiertag genutzt.