Eindrucksvolle Warnung vor sich wiederholender Geschichte

Ursula Flacke liest für Klasse 9b aus ihrem Roman „1933 – Feuer!“

Ende Mai bekamen wir, die Klasse 9b, Besuch von der bekannten Autorin Ursula Flacke, welche uns ihren Roman ,,1933 – Feuer!” vorstellte. In diesem hat sie einige der historisch bedeutsamen Ereignisse der Zeit des Nationalsozialismus aufgegriffen und lässt erkennen, wie durchdacht Hitler und seine Gefolgschaft die Massen manipulierten und wie blind diese folgen wollten. Das Buch stellt ein Gedenken an die schrecklichen Ereignisse dieser Zeit dar, aber auch einen Appell an uns alle, genau wie die Protagonisten des Buches Manipulationen standzuhalten und Widerstand gegen das erneute Auflodern des Hasses zu leisten. Ursula Flacke ist unter anderem als Drehbuchautorin von Sendungen wie ,,Schloss Einstein“, ,,Pfefferkörner“ oder ,,Die Sendung mit der Maus“ bekannt. Auch wenn sie es vorzüglich beherrscht, ist das Schreiben jedoch bei weitem nicht das Einzige, was sie in ihrer Laufbahn gemacht hat. Nach ihrer Schulzeit arbeitete Flacke zeitweise in einer Tankstelle, dann war sie Mitglied in einer Rockband, aber auch den Beruf des Modelns hat sie erprobt. Vorrangig schien sie aber besonders von dem Besuch eines Landes geprägt worden zu sein, das sie schon immer faszinierte: Marokko. Dieses Land lehrte sie nämlich ganz besonders, andere Kulturen zu respektieren. Leider war Frau Flackes Schulzeit nicht sehr einfach, besonders aufgrund von insgesamt fünf Schulwechseln, welche sie erdulden musste, was ihr das Schließen von Freundschaften erschwerte. In Kombination mit ihrem zurückhaltenden Charakter stellte sie so ein einfaches Mobbingopfer dar, und auch ihr Deutschlehrer redete ihr immer ein, dass ihr das Talent zum Schreiben fehle. Dadurch wurde sie verunsichert und wusste nicht, wo ihre Begabungen lagen. Deshalb gab sie auch uns als Klasse mit, dass wir an unseren besonderen Begabungen arbeiten sollen, es aber am wichtigsten sei, mit Herz und Seele dabei zu sein und, wenn dies der Fall wäre, es sich von niemandem nehmen zu lassen. Schließlich lebten wir in einer Demokratie – anders als 1933, der Zeit, zu der ihr Meisterstück spielt. Damit leitete Ursula Flacke ihren Vortrag ein und es folgten einige ausgewählte Textstellen, aus welchen sich immer mehr herauskristallisierte, wie wichtig es ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, und nicht, wie bereits erwähnt, durch vorgefertigte Ansichten Hass in die Herzen säen zu lassen. Diese Erkenntnis war Ursula Flacke besonders wichtig, da es heutzutage punktuelle Parallelen zu damals gebe und Jugendliche aufgeklärt und gewarnt werden sollten, sodass sie eben einen eigenen Standpunkt entwickeln und sich nicht manipulieren lassen. Das erkennt auch Judith, eine der Hauptfiguren, in Bezug auf ihren NS-begeisterten Lehrer: ,,Er denkt nicht selbst […] Er…denkt…nicht…selbst! Er lässt denken und gehorcht. Er führt nur Befehle aus. Das sind die Schlimmsten, die alles möglich machen.“ Punktgenau zum Stundenende schloss Ursula Flacke ihre Vorstellung mit einer besonders eindrucksvollen Textstelle und es folgte langanhaltender Applaus und eine Signierstunde für uns alle.

,,Respekt ist nichts für Feiglinge. Es braucht Mut, einen Menschen so zu akzeptieren, wie er ist. Auch wenn er fremd ist. Wenn er eine andere Meinung hat, eine andere Hautfarbe oder anders gekleidet ist. Wenn er nicht so ist wie man selbst.“ -Ursula Flacke

Achsa Meyer (Klasse 9b)