Personelle Veränderungen in allen Bereichen der Augustinerschule

Sieben Lehrkräfte, der Hausmeister und eine Reinigungskraft verlassen die Schule

Händeschütteln, Schulterklopfen, Umarmungen und auch Tränen waren des Öfteren zu beobachten, als kurz vor den Sommerferien sieben verdiente Pädagoginnen und Pädagogen sowie zwei Personen, deren Wirken von entscheidender Bedeutung für das Schulleben ist – Hausmeister Erhard Grützmacher und Reinigungskraft Gerhild Heuser – aus der Schulgemeinde verabschiedet wurden.

Bei letzteren beiden sowie dreien der Lehrkräfte stand der endgültige Abschied aus dem Berufsleben an: Christiane Liedtke, ihres Zeichens Latein- und Englischlehrerin, war erst relativ spät an die Schule gekommen, da sie nach dem Studium der Amerikanistik und Anglistik (Magister 1986) zunächst in anderen Bereichen gearbeitet hatte. Nach dem Referendariat in Bad Nauheim (St. Lioba) kam sie 2010 nach Friedberg und wirkte dort nachhaltig über ein Jahrzehnt. Laut Schulleiter Detlef Zschiesche zeichne die Neu-Pensionärin ein guter, anspruchsvoller Unterricht und dabei eine den Schülerinnen und Schülern zugewandte Art aus. Ruhig, aber bestimmt habe sie ihren Standpunkt vertreten und Geschick beim Auflösen konfliktträchtiger Situationen bewiesen. Ihr feiner und überaus trockener Humor wurde von Seiten der Fachschaften speziell hervorgehoben.

In Abwesenheit wurden zwei weitere Kolleginnen pensioniert: Martina Philippi war nach jahrelanger Tätigkeit im familieninternen Einzelhandel, die sie nach dem Romanistik- und Anglistikstudium ausgeübt hatte, 2005 an die Augustinerschule gekommen. Dort wurde Sie 2006 zur Beamtin auf Probe und 2007 zur Beamtin auf Lebenszeit ernannt. Sie unterrichtete mit Hingabe ihre Fächer Englisch und Französisch. Das Wohl der ihr Anvertrauten lag ihr sehr am Herzen, genau wie die Gesundheit ihrer Kolleginnen und Kollegen, zu deren Bewahrung sie auf Gesamtkonferenzen regelmäßig leicht umzusetzende, aber wirkungsvolle Tipps gab. Martina Philippi galt während ihrer gesamten Zeit an der Augustinerschule als äußerst offene und aufgeschlossene Kollegin und konnte mit ihrer einfühlsamen Art gerade jüngeren Kolleginnen und Kollegen in schwierigen Situationen häufig hilfreich zur Seite stehen.

Im Falle von Doris Lohse war fast deren gesamtes Berufsleben von der Augustinerschule geprägt. Erst absolvierte sie dort von 1979 bis 81 ihr Referendariat und wurde anschließend übernommen. Schon früh engagierte sie sich in ihren Fächern Englisch und Französisch für die Betreuung von Universitätspraktikantinnen und -praktikanten sowie Referendarinnen und Referendaren, indem sie unzählige Male als Mentorin agierte, bevor sie dann 2002 einen Ausbildungsauftrag für den fachdidaktischen Schwerpunkt Englisch am heutigen Studienseminar Oberursel übernahm. Im Jahr 2006 wechselte Lohse, die auch federführend bei der Initiierung von Englisch als bilingualem Unterrichtsfach mitgewirkt hatte, als Fachleiterin nach Oberursel. Sie blieb „ihrer“ Schule aber bis zum Ende ihrer Karriere treu: So war sie über viele Jahre mit Unterrichtsstunden an die Augustinerschule abgeordnet, nutzte in ihrer Funktion als Ausbilderin beispielsweise häufig die Räume der ASF als Veranstaltungsort für Seminare und blieb stets im Kontakt mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen.

Erhard Grützmacher trat im Oktober 2001 seinen Dienst als Hausmeister an der ASF an und verrichtete diesen somit unter drei Schulleitern, nämlich den Herren Immig, Göbler und schließlich Zschiesche. Unter allen wirkte er äußerst gewissenhaft und nach eigener Aussage sehr gerne. Wenn es irgendwo galt, etwas anzupacken, wurde das erledigt – und zwar im Regelfall sofort. Dadurch, dass Grützmacher in der Hausmeisterwohnung direkt in der Schule wohnte, war er sozusagen immer präsent und hatte häufig keinen Feierabend, obwohl dieser schon angebrochen war, was er gelassen und klaglos hinkam. Sein Wort war Gesetz in der Schülerschaft, die ihn respektierte und gleichfalls schätzte, wie ein Dankesschreiben der SV bewies. Der aktuelle Schulleiter bezeichnete ihn als „besten Hausmeister der Welt“.

Gerhild Heuser arbeitete insgesamt 36 Jahre beim Wetteraukreis und in Sachen ASF seit 1986 im Haus des Handwerks, wo sie mit ihrer Familie auch wohnte, und schließlich seit 2007 in den Hauptgebäuden der Augustinerschule. Hier trug sie sowohl zur Erziehung der Kinder und Jugendlichen als auch der Kolleginnen und Kollegen bei, indem sie diesen adäquate Verhaltensweisen zum Themenbereich Sauberkeit und Hygiene innerhalb und außerhalb des Klassenraums mit auf den Weg gab.

Nach sechs Jahren in Friedberg hieß es für die Marburgerin Claudia Helfer: „Auf zu neuen Ufern“! Auf eigenen Wunsch wird das Multitalent – sie unterrichtet mit Italienisch, Französisch, Biologie, Ethik und Darstellendem Spiel ganze fünf Fächer – nun heimatnäher arbeiten. Die Pädagogin, die insbesondere in Französisch, wo sie als Co-Fachsprecherin fungierte, mit ihrer Einsatzfreude enorme Spuren hinterlassen hat (hier seien exemplarisch nur ihr maßgeblicher Einsatz beim Etablieren des Nimm 2-Projekts mit Französisch als 1. Fremdsprache oder das France-Mobil erwähnt), wünscht sich aber auch im Zuge der persönlichen Weiterentwicklung neue Herausforderungen.

Johannes Schiffmann (Mathematik, PoWi, Sport) sowie Nathalie Engelberth (Deutsch, Sport) beendeten ihr Engagement in Friedberg ebenfalls aus privaten Gründen, während Christina Tarner (Mathematik, Sport) nach dem Ende des Vorbereitungsdienstes mit dem 2. Staatsexamen künftig in Bad Nauheim am St. Lioba-Gymnasium wirken wird.

Heiko Weber