Gewinnerinnen des OVAG-Jugend-Literaturpreises präsentieren ihre Texte an der Augustinerschule

Titelbild: Preisträgerinnen des OVAG-Literaturwettbewerbs von lks. Lilli Weiskopf, Seba Habibyar, Masa Alnomani

Beeindruckende Lesung von Seba Habibyar, Lilli Weiskopf und Masa Alnomani in der Augustinerschule

Kürzlich erhielten die Schülerinnen und Schüler der E-Phase des Friedberger Gymnasiums die erfreuliche Gelegenheit, in „ihrer“ Aula den drei Gewinnerinnen des OVAG-Jugend-Literaturpreises zuhören zu können – und sie lauschten den Geschichten, die sich durchweg mit ernsten Themen beschäftigten, andächtig.

Zuerst stellte Seba Habibyar ihren Text „Der Schatten“ vor. Die Jurastudentin verarbeitet in ihrer Ge-schichte Gedanken und Erfahrungen, die sie bewegen. Dabei kämpft sich die Ich-Erzählinstanz durch eine Lebenskrise, die in Verbindung mit einem immer größer werdenden Schatten auftritt. Durch unüberwindbare Probleme im engen Umfeld sieht ein junger Mensch sein Leben ohne Hoffnung an sich vorbeiziehen. Mit ihrer beeindruckenden Art vorzulesen gelang es Seba Habibyar, ihre Zuhörerschaft ganz in die Geschichte eindringen zu lassen.

Durch spontane Ideen und den Spaß am kreativen Schreiben entwickelte sich die Erzählung der Studentin Lilli Weiskopf, der Drittplatzierten des Wettbewerbs. Mit ihrem Text „Liebe ist dein zweiter Name // sommerblau“ ließ sie das Publikum in die Erinnerungen an eine geliebte Person eintauchen. In der Trauer um Wassily wird aus der Perspektive der Ich-Erzählerin einem verstorbenen Geliebten von den vielen gemeinsamen Momenten und seiner Bewunderung für diesen berichtet. Durch die verwendete Erzählperspektive gelang es der jungen Autorin hervorragend, die gedrückte Stimmung und die Trauer darzustellen.

Moderator Ulrich Heerd (m.) und Andreas Matlé von der OVAG (r.) vor den Preisträgerinnen

Abschließend regte Masa Alnomani, Schülerin der Ernst-Ludwig Schule in Bad Nauheim, mit ihrer Ge-schichte „18:00:00 Uhr“, mit der sie eine wichtige Botschaft vermitteln möchte, zum Nachdenken an. Von aktuellen Ereignissen inspiriert, verarbeitet die junge Autorin in mehreren fiktiven Zeugenaussagen, was sie beschäftigt. Die darin geschilderten Gräueltaten versucht eine Gruppe von Freunden in einem Buch zusammenzufassen und zu veröffentlichen. Dabei stoßen sie selbst an ihre Grenzen und müssen zum Teil auch mit Erinnerungen an die eigene Zeit in Syrien kämpfen.

Das Publikum bedachte die Vorstellung mit anerkennendem Applaus. Nach den Lesungen wurden in einer von Herrn Andreas Matlé moderierten Runde Fragen vom Publikum an die jungen Autorinnen gestellt. Dabei erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Augustinerschule nicht nur die Beweggründe und Motivationen hinter den Texten, sondern auch einiges über den Ablauf des Wettbewerbs.

Der OVAG-Literaturwettbewerb bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 23 Jahren die Möglichkeit, ihre literarisch-kreative Seite zu zeigen, und möchte dadurch junge Menschen nachhaltig fördern. Von insgesamt rund 200 Autorinnen und Autoren werden 24 als Siegerinnen beziehungsweise Sieger ausgewählt, davon drei mit besonderer Auszeichnung auf den ersten drei Plätzen.

Die Gewinnerinnen werden zu einem viertägigen Workshop nach Bad Kissingen eingeladen, wo sie ihre Geschichten weiter verbessern können. Nach einer Vorstellung der eigenen Texte in einer großen Gruppe wird den kreativen Schreibern die Möglichkeit geboten, sich in Kleingruppen intensiv mit ihren Texten zu beschäftigen und diese mit Hilfe von erfahrenen Autoren zu überarbeiten. Die Rückmeldungen und Tipps des Lektorats zum Schreiben seien immer wieder aufs Neue eine Bereicherung, berichteten uns die Gewinnerinnen, die schon mehrfach preisgekrönt an diesem Programm teilgenommen haben.

Das Publikum zeigte seine Anerkennung für deren Leistung sowie für ihren Mut, die persönlichen Texte zu veröffentlichen. Am Ende fühlten sich einige Schülerinnen und Schüler zum eigenen Schreiben inspiriert.

Verfasst von Monja Schubert, A. Mara Kronshage