Am Ende des vergangenen Schuljahres besuchten die Schülerinnen und Schüler aller 10. Klassen die Gedenkstätte Point Alpha in Geisa zwischen Hessen und Thüringen. Dieser Ort markierte im Zeitalter der bipolaren Weltordnung die Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Ausgehend von einer Führung durch das Gelände erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie sich das Leben der Soldaten vor Ort gestaltete und welche Aufgaben sie vor Ort hatten. In der Ausstellung konnten zeitgenössische Bilder und Fahrzeuge betrachtet werden. Den Abschluss bildeten Zeitzeugengespräche mit Bewohnern, die an der innerdeutschen Grenze lebten und aus der ostdeutschen Perspektive berichteten, was es bedeutete, in einem militärischen Sperrgebiet oder nahe an der Grenze zu leben. Die Jugendlichen zeigten sich beeindruckt davon, wie stark die Grenze bewacht war und wie schnell das Rhein-Main Gebiet bei einem Angriff erreicht worden wäre. Die Fahrt nach Point Alpha gehört zur Unterrichtseinheit Deutsche Wiedervereinigung und ist seit einigen Jahren fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts der Augustinerschule. Der Besuch von Gedenkstätten ermöglicht den Schülerinnen und Schülern Lernen an historischen Orten. Man war sich einig, dass das Wissen über das Leben in der DDR ein ganz anderes war, als es heute im wiedervereinigten Deutschland der Fall ist. Ein Leben in Freiheit ist ein nicht zu unterschätzendes Gut.
Ermöglicht wurde die Fahrt auch durch einen Zuschuss zu den Fahrtkosten vom Wetteraukreis, der sich zum Ziel gesetzt hat, Schulfahrten zu Gedenkstätten der SED-Diktatur finanziell zu unterstützen.
Mario zur Löwen
Titelbild: ©Timon Reinhard