Am 10. Juni fand an der Augustinerschule eine interne Podiumsdiskussion für die Jahrgangs-stufen E2 und Q2 statt, an der die folgenden Vertreterinnen und Vertreter aller im Bundestag sitzenden Parteien teilnahmen: Dr. Thomas Pauls (CDU), Natalie Pawlik (SPD), Christian Rohde (AfD), Esra Edel (Grüne) und Lukas Freiberger (Linke). Die Idee für diese Veranstaltung ging auf eine Initiative von Schülervertreterinnen und -vertretern im Vorfeld der Bundestagswahl im Februar 2025 zurück. Die Podiumsdiskussion wurde von Jens Borchers vom Hessischen Rundfunk souverän und kompetent moderiert, der dabei auf eine langjährige Erfahrung als politischer Journalist zurückgreifen konnte. Besprochen wurden aktuelle und zentrale Themen wie Renten- und Sozialpolitik, Migrationspolitik, Umwelt- und Wirtschaftspolitik sowie die mögliche Einführung eines sozialen Pflichtjahres für junge Erwachsene.
Die Diskussion wurde von den Schülerinnen und Schülern durchweg höchst konzentriert und engagiert verfolgt. Ihr großes Interesse an der Veranstaltung zeigte sich unter anderem an re-flektierten Fragen und kritischen Beiträgen.
Die Vorbereitung der Podiumsdiskussion war langfristig geplant worden. Im Fach Politik und Wirtschaft wurde die Bundestagswahl intensiv thematisiert, und die curriculare Anbindung der Thematik an den Lehrplan, insbesondere in der Q1, wurde genutzt. Seit Januar wurden die nötigen Stellen informiert, die Themen im SV-Vorstand gesammelt und mit weitere Schüler-gruppen besprochen. Das Konzept wurde den Eltern- und Lehrkräftevertretern in der Schulkonferenz detailliert vorgestellt, und das Schulamt wurde ebenfalls eingebunden. Darüber hin-aus werden die Ergebnisse der Podiumsdiskussion in den Politik- und Wirtschaft-Kursen ausführlich thematisiert und kritisch ausgewertet.
Die Einladung eines Vertreters der AfD, einer Partei, die als gesichert rechtsextrem eingestuft wird, war im Vorfeld kontrovers diskutiert worden. Die Schule entschied sich dafür, alle im Bundestag vertretenen Parteien einzuladen, um die notwendige Neutralität gegenüber dem demokratischen Meinungsspektrum zu wahren. Eine solche Entscheidung wurde auch an anderen Schulen im Schulamtsbezirk, wie der Singbergschule in Wölfersheim und am Gymnasium Oberursel, getroffen.
Die Organisatorinnen und Organisatoren sind überzeugt, dass eine derartige Veranstaltung auch als effektive Möglichkeit genutzt werden kann, extremistische Ansichten zu entlarven und zu widerlegen. Somit leistet sie einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur demokratischen Bildung und kann als gelungenes Beispiel demokratischen Handelns geltend gemacht werden. Die Veranstaltung fand gleichfalls vor dem Hintergrund statt, dass viele Jugendliche empfänglich für Populismus und Fake News sind. Die Schule sieht es als eine zentrale Aufgabe an, Schülerinnen und Schüler auch auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzu-bereiten und sie zu befähigen, Informationen kritisch zu bewerten und sich gegen Manipulationen zu wehren.
Die Schule dankt allen Organisatorinnen und Organisatoren herzlich für ihr überzeugendes Engagement. Sie ist stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler, die sich aktiv und couragiert für die demokratische Bildung und die damit verbundene Prävention von Rassismus und Extremismus einsetzen.