Individualaustausch nach Frankreich

Titelbild: Schulleiter Dr. Zschiesche und die Schülerinnen und Schüler mit den Partnerinnen und Partnern. 

Das eigene Zuhause mitsamt des gewohnten Alltags verlassen und sechs Wochen in Frankreich in einer nahezu unbekannten Gastfamilie verbringen? Für vier Schüler der 9d der Augustinerschule in Friedberg war das kein Grund zur Sorge – im Gegenteil. Für sie stand sofort fest: Wir wollen an dem Austauschprogramm des Landes Hessen teilnehmen und das in der Schule Gelernte vor Ort anwenden.  

Jonas, Margarethe, Afrah und Isabel bewarben sich und wurden für den Austausch angenommen, der jährlich in Zusammenarbeit mit der Region Nouvelle-Aquitaine angeboten wird und Deutschlernende aus Frankreich sowie Französischlernende aus Deutschland zusammenbringen will. Der Austausch beruht auf Gegenseitigkeit: Beide Seiten verbringen vier bis sechs Wochen in ihrer Gastfamilie, der genaue Zeitpunkt und Zeitraum wird individuell in Absprache mit dem Partner oder der Partnerin festgelegt. Im anderen Land gilt es dann, den Alltag zu meisten: Die vier Schülerinnen und Schüler besuchten die französische Schule, schrieben Tests mit und begleiteten die Französinnen und Franzosen zu ihrem Training. Isabel berichtet von ihrem Alltag in Frankreich: „Unter der Woche bin ich mittwochs nach der Schule noch mit zum Aikido gegangen und am Wochenende sind wir ins Futuroscope (einen Freizeitpark, wo ich lustigerweise zufällig einen Mitschüler aus Deutschland getroffen habe), nach Bordeaux und an den Strand gefahren. Auch in der Schule habe ich schnell Freunde gefunden, mit denen ich teilweise jetzt noch Kontakt habe. Das Einzige, was nicht so gut war, war das Essen. Vor allem das in der Schule war eine Katastrophe. Das haben auch alle französischen Schüler gesagt.“ 

 Während ihrer Zeit in Frankreich erlebten alle vier Jugendliche vieles. Einige Monate zuvor waren ihre jeweiligen Partnerinnen und Partner zu Besuch bei ihnen gewesen und hatten den Alltag in Deutschland kennengelernt. Dabei wurden schnell Unterschiede zum Beispiel im Schulsystem deutlich. Isabels Meinung fiel wie folgt aus: „Ich würde dennoch jedem empfehlen, der es kann, dieses Angebot anzunehmen und den Austausch zu machen. Es waren wundervolle vier Wochen und ich werde meine Gastfamilie mit Sicherheit in den nächsten Jahren nochmal besuchen gehen“. 

Margarethe sagt zum Austausch: „Ich konnte mich durch den Austausch weiterentwickeln und habe viel mitgenommen. Auch in der Sprache habe ich Fortschritte gemacht und kann mich jetzt viel besser verständigen. Meine Gastfamilie hat sich viel Mühe mit mir gegeben und mir viel gezeigt. Leider habe ich mich mit meinem Austausch-Partner nicht so gut verstanden. Trotzdem würde ich den Austausch weiterempfehlen.“ 

Auch Afrah kann Positives berichten: „Mithilfe der vielen Leute und mit dem Besuch in der französischen Schule ist es mir gelungen, meine sprachlichen Kompetenzen zu verbessern. Die Lehrer und Lehrerinnen waren sehr nett und haben mir beigebracht, wie ich mich noch verbessern könnte“. 

Auch wenn nicht immer alles glatt lief und einige Herausforderungen zu meistern waren, sind sich die vier einig: Der Austausch ist eine hervorragende Gelegenheit, sich persönlich weiterzuentwickeln, ein anderes Land und eine andere Kultur kennenzulernen sowie neue Menschen kennenzulernen. Ob sie das Programm weiterempfehlen würden? Bien sûr que oui!  

Agnès Joksch