Rundum gelungenes Orchesterkonzert der Augustinerschule in der Heilig-Geist-Kirche
Am vergangenen Donnerstag fand in der Heilig-Geist-Kirche in Friedberg das jährliche Orchesterkonzert der Augustinerschule statt. Trotz großer Hitze und – wohl daraus resultierend – einiger leerer Plätzen in der Kirche, schafften es die Truppe unter der Leitung von Michael Ernst, das Publikum mit einem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Programm zu begeistern.
Nach der Begrüßung des stellvertretenden Schulleiters Dr. Jochen Berger eröffnete das Orchester das Konzert mit der Ouvertüre zu “La clemenza di Tito” von W.A. Mozart. Das harmonische Zusammenspiel von Bläsern und Streichern beeindruckte die Zuhörer von der ersten Note an und setzte einen hohen Standard für den Abend.
Anschließend betrat das Vororchester der Klassen 5 bis 7 die Bühne und präsentierte Ausschnitte aus G.F. Händels “Feuerwerksmusik” sowie das Menuett aus Mozarts “Eine kleine Nachtmusik”. Die jungen Musiker meisterten die Arrangements des ehemaligen Orchesterleiters Volkhard Stahl mit Bravour und bewiesen, dass bereits in den unteren Klassen musikalisches Talent und Begeisterung vorhanden sind.
Ein besonderes Highlight des Abends war die Darbietung der “Zigeunerweisen” von Pablo de Sarasate mit der Solistin Maya Rao an der Violine. Trotz eines nicht geplanten Glockengeläuts unmittelbar vor Beginn des Stückes ließ sich die Abiturientin nicht aus der Ruhe bringen und zeigte ein virtuos nuanciertes Geigenspiel, bei dem der Bogen förmlich über die Saiten tanzte. Die technischen Herausforderungen dieses Stücks, das schnelle Wechsel und intensive Ausdruckskraft erfordert, meisterte sie mit beeindruckender Leichtigkeit, was folgerichtig mit stehenden Ovationen gewürdigt wurde.
Es folgten zwei Stücke, die von der Bläsersektion des Orchesters unter der Leitung von zwei im Rahmen des Musikmentorenprogramms des Landes Hessen ausgebildeten Q2-Schülern, nämlich Matthis Engering und Isabel Nitschkowski, dargeboten wurden. Isabel führte die Bläser souverän durch “Memory” von A.L. Webber, während Matthis gekonnt “Yesterday” von den Beatles dirigierte.
Ein weiteres beeindruckendes Solo folgte auf der Empore des Gotteshauses, wo Abiturient Simon Berndt Bachs „Toccata in d-moll“ auf der Orgel intonierte. Dieses sehr anspruchsvolle Stück verlangt nicht nur technisches Können, sondern auch eine herausragende musikalische Interpretation. Der junge Organist meisterte diese Herausforderung mit Bravour und kehrte anschließend eilig zum Orchester vor dem Altar zurück, um im nächsten Stück wieder Bratsche zu spielen.
Dieses stellte ein Gemeinschaftswerk vom Orchester und dem von Corinna Meyer geleiteten großen Chor der Augustinerschule dar: Gemeinsam führten die beiden Ensembles Auszüge aus “Gloria” von Antonio Vivaldi auf. Trotz weniger gemeinsamer Proben harmonierte man gut und beeindruckte das Publikum mit aufeinander abgestimmtem Spiel und Gesang.
Das vorletzte Stück des Abends, die Ouvertüre a-moll aus “Nachklänge von Ossian” von Niels Wilhelm Gade, zeigte einen dramaturgisch spannenden Aufbau bis hin zum monumentalen Finale. Die komplexe Struktur und die dynamischen Kontraste des Stücks stellten eine weitere Herausforderung dar, die das Orchester meisterhaft bewältigte.
Zum Abschluss wurde mit dem Thema des Films “Mission: Impossible” ein wahrer „Gassenhauer“ zum Besten gegeben, hier in einem rhythmischen Arrangement mit hohem Schlagwerk-Anteil, das die Zuhörer in seinen Bann zog und zum Mitklatschen animierte
Die Schulleitung zeigte sich stolz und dankte allen Mitwirkenden, einschließlich der Technik-AG unter der Leitung von Volker Bunte, für den gelungenen Abend. Blumen für die Verantwortlichen und herzliche Dankesworte der scheidenden Abiturienten an Michael Ernst und das ganze Orchester markierten einen würdigen Abschluss eines rundum gelungenen musikalischen Erlebnisses.
Heiko Weber